Gedenkstätte Bautzner Straße

Führungen und Ausstellungen in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

Öffentliche Führungen Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

Die Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden dient als Ort der Erinnerung, Bildung und Begegnung. Hier gedenken wir den Opfern der politischen Verfolgung sowohl in der Sowjetischen Besatzungszone als auch in der DDR. Wir dokumentieren ihre Schicksale und stellen sie dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung. Gleichzeitig bieten wir den Betroffenen einen Raum für den Austausch und die Begegnung.

Darüber hinaus widmet sich die Gedenkstätte der Erforschung der Geschichte des historischen Geländes. Wir untersuchen die Ursachen, Strukturen, Methoden und Auswirkungen von Diktaturen sowie den zugrundeliegenden Ideologien. Die Erkenntnisse fließen in unsere historisch-politische Bildungsarbeit ein, wobei der Bezug zu Grund- und Menschenrechten eine zentrale Rolle spielt. Dadurch schaffen wir eine Verbindung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

  • Sonntag - 05.11.2023, 11:00 Uhr
  • Montag - 06.11.2023, 14:00 Uhr
  • Montag - 13.11.2023, 14:00 Uhr
  • Montag - 20.11.2023, 14:00 Uhr
  • Montag - 27.11.2023, 14:00 Uhr

Von Deutschland nach Deutschland über die Tschechoslowakei

Filmvorführung und Podiumsdiskussion am 01.11.2023 von 18:00-20:00 Uhr zu Fluchtgeschichten aus den 1970er und 1980er Jahren.

Von der Gründung der DDR bis zu ihrer Auflösung verließen fast 4 Millionen Menschen den Staat. Die meisten unter ihnen illegal und unter großen Gefahren. Wer in die Bundesrepublik flüchten wollte, wählte nicht selten den Weg über die Tschechoslowakei, da von dort ein Grenzübertritt in die Bundesrepublik weniger risikoreich erschien. Doch diese Vorstellung täuschte. Der tschechische Historiker Jan Blažek interviewte fünf Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Er befragte sie nach Gründen ihrer Flucht und den Erfahrungen in der Untersuchungshaft und im Gefängnis nach ihrer Festnahme. Mit den Interviews produzierte er einen Film, den er an dem Abend vorstellt. Der Historiker Dr. Justus H. Ulbricht bringt in der anschließenden Podiumsdiskussion Jan Blažek ins Gespräch mit Dr. Jan Kostka vom Forschungsverbund SED-Staat an der Freie Universität Berlin.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage 2023 statt und ist eine Kooperation der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden, der Euroregion Elbe/Labe, Post Bellum (Prag) und der VHS-Dresden. Der Film entstand in Kooperation mit der Gedenkstatte Bautzner Straße Dresden und wurde gefördert vom des Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds. Vor der Veranstaltung kann die Gedenkstätte ab 15:00 Uhr kostenfrei besucht werden - Eintritt frei

Geschichten nach dem Geschehen

Podiumsdiskussion und Lesung am 06.11.2023, 19:00-21:00 zum Thema: Der Prager Frühling in der Literatur.

In der Literatur wird gestaltet, was geschehen ist, damit zugleich jedoch interpretiert und (um)gedeutet. Dem "Prager Frühling" voraus gingen Ideen von Freiheit und bürgerlichem Selbstbewusstsein, die seine Niederschlagung überlebt haben. Über Voraussetzungen und Nachwirkungen eines politischen Ereignisses in der Literatur debattieren der Autor Jan Faktor und der Literaturwissenschaftler Steffen Höhne. Jan Faktor (*1951), Tscheche, seit 1978 in Berlin, schreibt auf Deutsch und stand 2012 und 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Der Prager Frühling führte ihn und seine spätere Frau zusammen. Prof. Dr. Steffen Höhne lehrt an der Hochschule Weimar-Jena und ist u.a. Herausgeber der Zeitschrift Brücken.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage 2023 statt und ist eine Kooperation der Euroregion Elbe / Labe, der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen und der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden. BITTE BEACHTEN SIE: Die Veranstaltung findet im ZENTRALWERK, Riesaer Str. 32, Dresden statt.

Dresdner Erinnerungskultur

Lesung und Podiumsdiskussion am 07.11.2023 von 18:00-20:00 zum Thema: Zwischen Gegenwartsbewältigung und Versöhnungstheater?

In Dresden erinnern verschiedene Schauplätze an die Verbrechen der NS-Diktatur und des SED-Regimes. Über das angemessene Gedenken an die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 wird immer wieder kontrovers und lebhaft gestritten. Doch welche Bedeutung hat das Erinnern an die Vergangenheit für die Gegenwart wirklich? Wie ernst ist die Suche nach Versöhnung gemeint und wie weit ist sie nur ein politisches Instrument, um eigentliche Konflikte zu überdecken? Im Rahmen der Veranstaltung wird der Publizist Max Czollek mit Dr. Christina Ludwig, Direktorin des Stadtmuseums Dresden, über die aktuelle Erinnerungskultur in Dresden diskutieren und greift dabei auch die aktuelle Debatte um den Leipziger Bahnhof auf.

Zum Buch: Max Czolleks legendäre Bücher Desintegriert Euch! und Gegenwartsbewältigung streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Seit weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Das Berliner Stadtschloss feiert Preußens Könige, mit dem neuen Militärhaushalt wird eine Zeitenwende beschworen und der Bundespräsident bedankt sich auf Israelreise ungefragt für die „Versöhnung“. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!

Alle Information zu den Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen finden Sie auf der offiziellen Website des Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden.

 

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